08.11.2014

Kickers - Preussen Münster 1-1 (0-1)

Wie beschreibt man diesen Samstag Nachmittag?
Ich versuche es mal mit der Variation einer einstmaligen Literaturkritik (nicht von mir, das Original, so sehr kann ich gar nichts loben, ich bin bei Kritiken, so sagt man, eher ein 'Miesepampel' (auch das ist nicht von mir, sondern von dem von mir überaus geschätzten Originalverfasser, den ich hiermit aufs Herzlichste grüße) - oder wie meine heißgeliebte Ex-LAG und Noch-EF meint, ein elender Schwarzseher:
Vorsicht - dieser Verein ist subversiv.
Er demontiert die heile Welt der Optimisten und lässt nichts von deren Annahme, dass Glück einem zufliegt, sondern jeden Tag hart erarbeitet und verdient werden muss. Doch auch die Pessimisten müssen am Schluss erkennen, dass ihr ständiges Herbeisehnen von Niedergang, Unglück und Verrat kein Naturgesetz ist.

Passt erschreckend auf die Blauen, was wiederum zeigt, dass Fußball und scheinbare Kultur gar nicht so sehr unterschiedliche Dinge sein müssen, auch wenn die zumeist ebenso subversive EF meine Eigenart, alle gesellschaftlichen und soziokulturellen Probleme anhand des Beispiels Fußballverein zu erklären, nicht mal ansatzweise völlig teilt. Aber die meint auch, ich müsste mich nicht verstellen, um heute Morgen gruselig zu erscheinen, tz, tz, tz.
Was soll uns das sagen?
Ganz einfach, das nichts einfach ist. Die verunstaltete Literaturkritik zeigt dies deutlich und ob Halbzeit-Pessimist oder 'Vor-dem-Anpfiff-Optimist', so richtig bestätigt wird man bei den Blauen inzwischen nimmer zwangsläufig. Das war auch schon mal anders. Das wusste man schon vorher, was passiert und es gab Zeiten, da hätte nach einer wenig berauschenden ersten Hälfte, 0-1 und einer Roten Karte keiner einen ebenso roten Heller auf die blaue Wundertüte gesetzt.
Aber derzeit ist eben beinahe alles möglich … Ebenso ein 1-5 gegen den Verein, dessen Namen nicht genannt werden darf (übrigens: gespielt wurde an dem Ort, dessen Name ebenso wenig genannt werden darf), wie auch ein Last-Minute Tor in Dresden oder eben, dass man zu zehnt eine deutlich bessere Leistung abrufen kann, als vollzählig. Kopfschüttel.
Was als kleiner Wermutstropfen bleibt? Vielleicht nur, dass, wenn unsere Helden das Spiel in Unterzahl nicht gedreht und man verloren hätte … vielleicht in Zukunft auf die aktuelle atemraubende Vereinshymne verzichtet worden wäre …
Aber, wenn es hilft … vielleicht verunsichert es ja auch den Gegner.
Diesmal hat es aber eher den Schiedsrichter zu einer atemberaubenden Leistung angestachelt.
Was war denn das? Ein Bundesligaschiedsrichter? Arme Bundesliga. So was hat keiner verdient, nicht einmal Vereine, deren Namen hier nicht genannt werden dürfen. So eine blinde Pfeife.

Fazit:
Das war nichts für schwache Nerven und ich schließe mit den Worten dreier Mitbetroffener:

A: „
Ich suche mit jetzt ein anderes Hobby, das hier halte ich nicht mehr aus. Man könnte gemütlich zu Hause sitzen und - was weiß ich - Modellflugzeuge basteln ..."
B: „Fas würde mich aber auch nicht ausfüllen ..."
A: „Nein? (Pause - Dann schreiend): Na, mich doch auch nicht!
C: „Außerdem kann man das auch noch sonntags tun … hat die Familie einen zwei Tage los … Ein nicht zu unterschätzender positiver Nebeneffekt."
B:"Stimmt, durchaus."

Auf geht's, blaue Modellbauer!