09.08.2014

Kickers - Mainz 2-0
Hauptsach gmeggert

Es gibt Dinge im Leben, da kann man nur inständig hoffen, dass diesbezüglich der Kelch an einem vorübergeht: Zahnarzt; die frühere GEZ, heute ARD, ZDF und DRadio, der VfB und die Kloschüssel, Bela Rethy, Gerd Rubenbauer, Hoffenheim, Großaspach inklusive die Andrea, Shopping Queen in der Glotze, Bohlen, Helene Fischer und so weiter und so fort. Die Liste ließe sich wahrscheinlich endlos fortsetzen. Unterm Strich sei gesagt, es gibt weitaus weniger Positives auf dieser schönen Welt, mengenmäßig, als obige und ähnliche geistige Wurzelbehandlungen.
Ein guter Grund zwischendurch die Sieben Sachen zu packen, heißt in dem Fall Kühltasche, Vesper, Campingstuhl und ausreichend Rauchvorrat, dazu ein blaues Hemdchen übergestreift und den obligatorischen Schal lässig um die Schultern drappiert, um sich auf Degerlochs Höhen eine kurze Zeit lang ballistisch (nee, so heißt das nicht, klingt aber gut, O.K., nennen wir es fußballerisch) verwöhnen zu lassen.
Aber halt, nichts ist mit Degerloch, Richtung Alb muss man cruisen, um den 3. Liga Leckerbissen in Form von 11 blauen Häppchen auf grünem Untergrund genießen zu können. Von mir aus … was tut man nicht alles. By the way: Viele andere waren es nicht, die der Weg nicht schreckte. Knapp über 2000 verlorene blaue Seelen, recht dürftig, meine ich, bei dem schönen Wetter und der Steffen'schen Steilvorlage „Weltklasse" zur ersten Halbzeit in Aspach …
Nun … Klasse wars irgendwie auch gegen Mainz, allerdings nicht Weltklasse, eher biedere Kost, also recht überschaubare Weltklasse, trotzdem gab es einen verdienten Sieg, weil die Mainzer uns fußballerisch recht entgegenkamen und weil
Ein gutes Pferd, sprich in dem Fall die Blauen, eben nur so hoch springt, wie es muss."
So weit, so gut, warum sich so viel Platz im weiten Runde allerdings alle selbst ernannten Fußballfachleute rechts neben und direkt hinter mir niederlassen müssen, wäre eine gute Frage. Aber wahrscheinlich habe ich es nicht besser verdient, selbst mein Dad, mir sonst eigentlich ganz zugetan, bevorzugte die Gesellschaft zweier rüstiger Rentnerinnen auf den billigeren Plätzen - und schwuppdiwupp, heidemaritzka, leck mich fett - war der Puffer zwischen mir und den ganz Hellen dahin.
„Hauptsach gmeggert" galt dort halt - soll noch jemand sagen, ich dät bruddeln, nee, nee, nee ...
Man muss jedenfalls die Spielernamen nicht wissen, um über jeden was Negatives zu finden, ist aber auch verwirrend, dass der Braun z.B. mal die „6" hat, dann die „20", um plötzlich mit der „18" rumzulaufen. Aber- passt, Freunde, kein Problem, ich erklär's halt ungern dreimal. Gut, dass wenigstens der Keeper so einfach von den Feldspielern zu unterscheiden ist. Der Keeper, Müller mit Namen und praktischerweise immer mit der gleichen Rückennummer auf dem Platz, machte zwar nicht viel falsch, aber eben auch nichts richtig. Armer Kerl, nicht der Müller, der hat das nicht anhören müssen, mich meine ich. Grausame Klientel, die bei der Andrea, mit Helene und in der Kloschüssel so gut aufgehoben wären …. aber Halt! Kloschüssel? Da war doch was … Ich darf gar nicht dran denken. Hoffentlich sieht mich keiner, der micht kennt, wie ich da nächsten Samstag reinmarschiere.
Und von der Helene wage ich gar nicht zu sprechen. Wenns so weiter geht, träller ich aus reiner Verzweiflung bei „Atemlos" auch bald mit. Ach Mann, wenigstens gewonnen.

Zum Abschluss noch mein Höhepunkt des Spiels:
Im Fanblock wird irgendwas, irgendeine Anweisung in ein Megaphon gegröhlt …
Mensch neben mir:
Die Beschallungsanlage in Reutlingen ist aber auch nicht besser, als in Degerloch, ich versteh kein Wort."
Hahaha, guter Joke, aber nein, der meinte das ernst ...